Der Seeadler (Haliaeetus albicilla)
Bildquelle: wikipedia
Systematik der Vögel
über 10.000 Arten (28 Ordnungen)
Klasse Vögel
Allgemeines
- über 10.000 Arten
- größter rezenter Vogel: Strauß bis 3 m hoch, 150 kg schwer
- kleinster Kolibri → kubanische Bienenelfe: 6 cm; frischgeschlüpte Junge sind bienen-groß
- gleichwarm → homoiotherm
- enge Verwandtschaft mit den Reptilien (→ Sauropsiden) → Archaeopteryx
Vorkommen, Lebensweise
- kommen überall vor
- bis auf wenige Ausnahmen flugfähig
- Pigunine → elegante Schwimmer, tölpelhafte Geher
- Strauße → größte rezente Vögel bis 3 m hoch, 150 kg schwer, 65 km schnell
- Zugvögel, Teilzieher, Standvögel
→ genetisch festgelegt?
→ Orientierung an Magnetfeld, Sonnenstand, Sterne
→ Verlauf von Autobahnen!
Raben - Unterschätzte Genies
Quelle: YouTube-Video von Frei Wert • hochgeladen am 18.12.2012
Als Krähen und Raben werden sehr viele Vogelarten der Gattung "corvus" bezeichnet. Sie haben ein größeres Gehirn als andere Vögel, mit Ausnahme der Aras, und im Verhalten ähneln sie eher Primaten als Vögeln. Krähen sind vernunftbegabt und verfügen über ein außergewöhnliches Gedächtnis. Sie leben in einem hoch entwickelten sozialen Verbund und haben sogar Bestattungsriten. Der Mensch sieht in der Krähe oft nur den düsteren Schwarzrock, der sich an verwesenden Tierkadavern zu schaffen macht. Dabei ist dieser Vogel ausgesprochen begabt. Krähen können sehr gut Gesichter wiedererkennen, und auch dabei helfen, Verschollene wiederzufinden.
Für diese Dokumentation haben sich der Krähenspezialist Professor John Marzluff und der vielfach ausgezeichnete Tierfilmer Keith Brust zusammengetan. Gemeinsam tauchen sie in die Welt der Krähen und Raben ein, die als die intelligentesten Vögel gelten und für ihre legendäre Frechheit bekannt sind. Außerdem lassen die Biologen vom Konrad-Lorenz-Institut in Österreich Thomas Bugnyar und Anna Braun an ihrem Forschungserkenntnissen teilhaben. Der Film beobachtet die Vögel in ihrem natürlichen Lebensumfeld - von Neukaledonien über Washington bis nach Tokio - und erläutert ihre Verhaltensweisen.
Haut (Integument)
- Federn / Gefieder
- Deckfedern → Flugfedern
- Daunen → flauchige kleine Federn darunter → Wärme- und Kälte-Isolation
- manche Körperteile auch mit Hornschildern
- Geschlechtsdimophismus
- Männchen prächtig gefärbt → Brautwerbung
- Weibchen mit Tarnfärbung → Schutz vor Feinden beim Brüten
- Gefieder als Kälteschutz / Wärmeschutz
- wasserabweisend durch Fettung aus Bürzeldrüse;
sie liegt in der Nähe des Steißbeins; insbesondere bei Wasservögeln, fehlt insgesamt nur wenigen Arten, z.B. den Staußenvögeln
Kluge Vögel - Die Werkzeugmacher
Eine spannende Dokumentation über das sehr intelligente Verhalten von Vögeln
Quelle: YouTube-Video von auralgo • hochgeladen am 14.07.2010
Skelett, Muskulatur
- lange Halswirbelsäule
10-26 Wirbel, meist 14-15, immer mehr als 7!
mit Sattelgelenken → hohe Beweglichkeit - Pneumatisierung des Skeletts
→ Knochen hohl und verbunden mit Luftsacksystem und Lunge
→ Leichtigkeit, Auftrieb
→ 9% Gewichtsanteil (→ Säuger bis 30%) - Großes Brustbein mit vorspringendem Kiel / Kamm (Carina)
→ Ansatz für kräftige Flugmuskulatur
→ ist bei Straußen, wie das gesamte Brustbein zurückgebildet - Finger- und Handknochen der Vordergliedmaßen sind großteils miteinander verschmolzen → Flügelbildung
- vierzehiger Fuß!
- Horn-Schnabel ohne echte Zähne → geringeres Schädelgewicht
Beos (Gracula religiosa), aus der Familie der Stare Bildquelle: wikipedia
Nervensystem
- großes Gehirn im Vergleich mit Reptilien
- unterteilt in Großhirn und Kleinhirn
Sprechender Beo
Hast du schon bezahlt? Na du siehst aber schön aus!Quelle: YouTube-Video von Pano Buggi • hochgeladen am 22.07.2009 |
Sinnesorgane
Augen
- groß, meist seitlich, unbeweglich
- Rundumblick, aber kaum räumliches Sehen
- Beonderheiten bei Eulen
- sehen gut bei Nacht
- Augen nach vorn gerichtet
- große Beweglichkeit des Kopfes (270°)
- Wanderfalken können Beute von 1 km Entfernung noch sehen
- zumindest einige kleine Vögel können UV-Licht wahrnehmen
- neben dem UV-Licht dienen die Stellung der Sterne am Himmel und der Sonnenstand als Orientierung beim Vogelzug
Magnetsinn (insbesondere bei Zugvögeln)
- Magnetfeldrezeptor im Auge oder im Schnabel
Gehörsinn
- gut entwickelt
- hohes zeitliches Auflösungsvermögen
- keine Ohrmuschel → Kopfbewegung zur Schallortung
- einige hören offenbar sehr tiefe Töne, wie z. B. Ozeanwellen
→ wichtig für Orientierung beim Vogelzug
Gleichgewichtsorgane
- mehrere, sehr gut entwickelt
- im Ohr
- im Becken
Geruchssinn
- galt als schwach entwickelt
- neuere Ergebnisse stellen das in Frage
Geschmackssinn
- Geschmacksknospen am Zungengrund, im Rachen
„Vogeluhr“
Marabus (Leptoptilos crumeniferus)Foto: R. Weiher
Verdauungsorgane, Ernährung
- Samen, Insekten, Wirbeltiere, Aas
- keine Zähne
- Nahrung wird unzerkleinert geschluckt
- Kropf → Einspeichelung
- Drüsenmagen und Muskelmagen mit Steinen → Zerkleinerung
- Leber, Bauchspeicheldrüse münden in den Zwölffingerdarm
- Gallenblase meist vorhanden
Blutgefäßsystem
- großes, leistungsfähiges Herz mit vier Kammern
- beide Hauptkammern sind deutlich voneinander getrennt
- getrennte Kreisläufe
- hohe Pulsfrequenz
- Körpertemperatur 41-43° (Piguine 38°)
Atmungsorgane
- Lunge ist mit 5 Paar Luftsäcken verbunden, die den ganzen Körper durchziehen und Verbindung zu den hohlen Knochen haben
- über das Luftsack-System wird auch überschüssige Wärme abgeführt, denn Vögel können nicht schwitzen → Hecheln
- kein deutlich ausgebildeter Kehlkopf
- Syrinx → unterer Kehlkopf
→ liegt an der Gabelung der Trachea → Schallbildung
Ausscheidungsorgane (Exkretion)
- Nieren
- keine Harnblase
- Harnsäurebildner → schlecht löslich, ungiftig → Ausscheidung fest
Geschlechtsorgane
- Kloake
- Strauße und Entenvögel haben einen Penis
Fortpflanzung
- innerliche Befruchtung
- Kloaken werden aufeinander gepresst
- einige Vögel (Strauße, Enten, Gänse) haben an der Vorderwand der Kloake einen Penis entwickelt, der in einer Rinne den Samen leitet und in die Kloake des Weibchens eingeführt wird
Bauplan der VögelQuelle: Linder, Biologie - Lehrbuch für die Oberstufe, Metzler
Entwicklung
- hartschalige Eier entwickeln sich außerhalb → Straußenei!
- ausgeprägte Brutpflege
- Eierbebrütung 10-70 Tage
- Nestflüchter / Nesthocker
- Paare bleiben teilweise lebenslang zusammen
Stammesgeschichte
- Archaeopteryx
Archaeopteryx
Archaeopteryx (aus altgriechisch archaîos „uralt“ und ptéryx „Flügel, Feder, Schwinge“; sinngemäße Übersetzung: „alte Feder“ oder „alter Flügel“) ist eine Gattung der Archosaurier, deren Fossilien in der Fränkischen Alb in den Solnhofener Plattenkalken aus dem Oberjura entdeckt wurden. Da der etwa taubengroße Archaeopteryx in der Regel der Gruppe der Vögel als ursprungsnahe Form zugerechnet wurde und wird, bezeichnet man die Mitglieder der Gattung auch als „Urvögel“.
Die Gattung Archaeopteryx zeigt ein Mosaik aus (für Vögel) urtümlichen, das heißt reptilienhaften Merkmalen, die später von den modernen Vögeln abgelegt wurden, und abgeleiteten, das heißt vogeltypischen, Merkmalen, die jedoch nach gegenwärtigem Kenntnisstand nur noch zum Teil als allein charakteristisch für Vögel gelten. Sie gilt deshalb als Übergangsform (Mosaikform), die zwischen Dinosauriern und Vögeln vermittelt.
Quelle: wikipedia