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Jean-Baptiste Pierre Antoine de Monet, Chevalier de Lamarck (* 1. August 1744 in Bazentin-le-Petit, Somme; † 18. Dezember 1829 in Paris)

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Lamarcks Theorie im Überblick

Jean-Baptiste de Lamarck

Quelle: „Jean-Baptiste de Lamarck“. Wikipedia.
Version vom 14. März 2013: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jean-Baptiste_de_Lamarck&oldid=115380263

Jean-Baptiste de Lamarck war ein französischer Botaniker und Zoologe. Lamarck ist der Begründer der modernen Zoologie der wirbellosen Tiere, prägte den Begriff Biologie und legte als erster eine ausformulierte Evolutionstheorie vor. Diese umfasst als Hauptprinzip eine gerichtete Höherentwicklung von durch wiederholte Urzeugung entstandenen Organismen, durch die die einzelnen Klassen entstehen; und als Nebenprinzip die Vererbung erworbener Eigenschaften, die zur Artenvielfalt führt. Nur dieses letztere Prinzip wird seit dem späteren 19. Jahrhundert als Lamarckismus bezeichnet.

Evolutionstheorie

Um 1800 entwickelte Lamarck eine Theorie der Arttransformation, der Veränderlichkeit der Arten. Ein Ausgangspunkt war möglicherweise die in den 1790er Jahren in Paris geführte Diskussion, ob Arten aussterben können. Die Veränderlichkeit der Arten war für Lamarck eine Möglichkeit, die von ihm abgelehnte Vorstellung eines Aussterbens einerseits und die Fossilfunde andererseits in Übereinstimmung zu bringen.

Lamarcks Theorie zufolge entstehen die einfachsten Organismen durch Urzeugung. Urzeugung findet auch in der Gegenwart noch statt. Diese Organismen entwickeln sich zu immer komplexeren Formen, wobei der Entwicklung ein Richtungssinn innewohnt: vom Einfachen zum Komplexen. Pflanzen und Tiere haben sich demzufolge unabhängig voneinander entwickelt. Diese Theorie ist auch eine reine Transformationstheorie, sie beinhaltet im Gegensatz zu Darwins Theorie keine gemeinsame Abstammung aller Arten. Die einzelnen Tierklassen sind unabhängig voneinander entstanden. Die Klassen haben gleichartige Vorfahren, die durch die Urzeugung entstandenen Formen, aber keine gemeinsamen Vorfahren. Ihre jeweilige Höherentwicklung verläuft demnach parallel und unabhängig voneinander. Die Höherentwicklung erfolgt aufgrund eines im Organismus angelegten und determinierten Prozesses. Lamarcks Evolution ist also gerichtet, wenn auch nicht von einem vorbestimmten Ziel aus.

Die Vielfalt der Arten und die Abweichungen von der reinen Stufenfolge erklärte Lamarck mit einem zweiten Mechanismus, der als Nebenprinzip zur Höherentwicklung fungiert: veränderte Umweltbedingungen veranlassen die Tiere zu veränderten „Gewohnheiten“ (habitudes), die zu verändertem Gebrauch von Organen führt. Der veränderte Gebrauch führt zu Modifikationen des Organs, die auf die Nachkommen vererbt werden. Dieses Nebenprinzip wurde nicht von Lamarck entwickelt, die Vererbung erworbener Eigenschaften war im 18. und auch noch 19. Jahrhundert weithin anerkannt. Alleine dieser Teil von Lamarcks Evolutionstheorie, die Vererbung erworbener Eigenschaften, wurde in späterer Folge als Lamarckismus bezeichnet.

Erst 1876 wurde die Zoologische Philosophie von Lamarck in deutscher Sprache veröffentlicht, wohl als Folge der durch das Werk von Charles Darwin stark gestiegenen Beachtung des Evolutionsgedankens (bereits 1875 begann eine Gesamtausgabe von Darwins Werken auf Deutsch zu erscheinen, also noch zu Darwins Lebzeiten).

Quelle: „Jean-Baptiste de Lamarck“. Wikipedia.
Version vom 14. März 2013: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jean-Baptiste_de_Lamarck&oldid=115380263



Lamarck und die Epigenetik

Siehe auch:
Epigenetik

Es häufen sich wissenschaftliche Daten bzw. Erkenntnisse, die die Möglichkeit der Veränderung des Genoms durch Lebenswandel und sogar die Vererbung solcher erworbenen Genomveränderungen möglich erscheinen lassen.
Hatte also Lamarck doch recht?

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